Donnerstag, 5. Januar 2012

Lisztaffe

Lisztaffe 

 

  • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Ãœberklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)


Allgemeines

Der Lisztaffe erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 20 bis 29 cm, eine Schwanzlänge von 30 bis 42 cm und ein Gewicht von 350 bis 450 g. Auffällig ist die reinweiße lange Haarmähne, die auf der Stirn spitzer zuläuft. Die Körperoberseite ist dunkelbraun, die Unterseite, sowie die Arme und Unterschenkel sind weiß. Die obere Schwanzhälfte ist rostrotbraun, die untere Hälfte ist schwarz. Die Haarmähne erinnert sehr an die Frisur des Komponisten Franz Liszt, so sind diese kleinen Äffchen zu ihrem Namen gekommen.
Lisztaffen haben eine Lebenserwartung von etwas über 10 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist der Nordwesten Kolumbiens. Als Lebensraum dienen die Sekundärwälder und die Waldränder. In den Regenwäldern sind sie nur sehr selten zu finden.

Feinde

Die Feinde sind kleine Raubkatzen, Greifvögel und Schlangen.

Lebensweise

Lisztaffen sind tagaktiv und leben in Gruppen von 3 bis 13 Tieren. Sie leben in Revieren mit Größen von über 10 ha. Sie leben zwar in den Bäumen, gehen dabei aber äußerst selten in Höhen von über 25 Meter. Innerhalb der Gruppen leben die Lisztaffen in getrennt geschlechtlichen Rangordnungen.
Die Rangordnung wird durch das so genannte "Trietzen" bestimmt. Der Herausforderer starrt als erstes einen gleichgeschlechtlichen Rivalen aus größerer Entfernung an. Dabei gibt er lang gezogene, sehr melodische Laute von sich. Das macht er solange, bis sein Gegner dieses Verhalten erwidert. Es entsteht ein Rufduett, das mehrere Minuten dauern kann. Die Tiere beginnen dann nach und nach sich aneinander anzunähern, bis es zum direkten Körperkontakt kommt. Dieser Körperkontakt besteht allerdings nur durch das Berühren der offenen Münder. Die Tiere bleiben solange in dieser Position, bis einer diese spannungsgeladene Situation nicht mehr erträgt und das Weite sucht.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Früchten und Baumsäften. Aber auch Blüten, Blätter, Nektar, Eidechsen, Eier, Nestlinge und Baumfrösche können durchaus mit auf dem Speiseplan stehen.

Fortpflanzung

Innerhalb einer Gruppe pflanzt sich nur ein Paar fort. Aber alle anderen Mitglieder dieser Gruppe helfen bei der Jungenaufzucht. So tragen z.B. die Männchen und die älteren Geschwister die Jungen.
Nach einer Tragzeit von 140 bis 145 Tagen bringt das Weibchen 1 bis 2, selten auch mal 3 Junge mit einem Gewicht von etwa 40 g zur Welt. Mit etwa 2 bis 3 Monaten werden die Jungen entwöhnt.
Die Lisztaffen werden mit etwa 16 bis 20 Monaten geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Lisztaffen gehören zur Familie der Krallenaffen (Callitrichidae)
dazu gehören auch die Gattungen:
  • Springtamarin (Callimico)
  • Büschelaffen (Callithrix)
  • Zwergseidenäffchen (Cebuella)
  • Löwenäffchen (Leontopithecus)
  • Seidenäffchen (Mico)

Systematik

Zur Gattung der Tamarine (Saguinus) gehören auch die Arten:
  • Schwarzrückentamarin (Saguinus nigricollis)
  • Rio-Napa-Tamarin (Saguinus graellsi)
  • Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis)
  • Weißmanteltamarin (Saguinus melanoleucus)
  • Goldmanteltamarin (Saguinus tripartitus)
  • Rotbauchtamarin (Saguinus labiatus)
  • Schnurrbarttamarin (Saguinus mystax)
  • Rotkappentamarin (Saguinus pileatus)
  • Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator)
  • Rothandtamarin (Saguinus midas)
  • Schwarzhandtamarin (Saguinus niger)
  • Marmorgesichttamarin (Saguinus inustus)
  • Geoffroy-Perückenaffe (Saguinus geoffroyi)
  • Weißfußaffe oder -tamarin (Saguinus leucopus)
  • Mantelaffe (Saguinus bicolor)
  • Martin-Tamarin (Saguinus martinsi)

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