Flusspferd
Allgemeines
Das Flusspferd erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 450 cm, eine
Schwanzlänge von etwa 35 cm, eine Schulterhöhe von etwa 165 cm und ein
Gewicht von 3,2 bis zu 4,5 t. Der Körper ist massig und walzenförmig.
Der Kopf ist groß und kastenförmig mit kurzem Hals. Das Maul ist sehr
tief gespalten. Die Haut ist glatt, dick und haarlos und hat zahlreiche
Schleimdrüsen. Die Farbe ist dunkel rotbraun, an der Kehle, den Augen,
der Ohrgegend und am Bauch dagegen fleischfarben. Nur an der Schnauze,
an den Ohrenrändern und am Schwanz befinden sich borstenartige Haare,
ebenfalls bestehen die Wimpern aus diesen borstenartigen Haaren. Die
Beine sind kurz und stämmig und tragen an den Füßen jeweils 4 Zehen, die
durch kleine Schwimmhäute miteinander verbunden sind. Der Schanz ist am
Ende abgeplattet und verbreitert. Die Ohren und Nasenlöcher können mit
Hilfe eines besonderen Muskels zum Untertauchen verschlossen werden. Die
Augen, Ohren und Nasenlöcher liegen auf der Kopfoberseite, damit diese
über Wasser bleiben, wenn sich das Flusspferd im Wasser aufhält.
Ihren massigen Körper verdanken die Flusspferde dem recht hohen Anteil
an Muskelfleisch. Im Vergleich zu anderen Säugetieren ist dieser Anteil
gegenüber dem Fettanteil höher. Die Schneide- und Eckzähne wachsen
ständig nach. Die Flusspferde haben einen großen Magen, der in 3
Teilabschnitten gegliedert und entsprechen Teilen des Wiederkäuermagens.
Diese Tiere haben keine Gallenblase und auch keinen Blinddarm.
Flusspferde sind in der Lage, bei einem Tauchgang bis zu 6 Min. unter
Wasser zu bleiben. Trotz seines massigen Körpers mit kurzen Beinen ist
das Flusspferd in bestimmten Situationen in der Lage Geschwindigkeiten
von knapp 50 km/h erreichen.
Flusspferde haben in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von etwa 40
Jahren. In Gefangenschaft können die Tiere sogar bis zu 50 Jahre alt
werden.
Verbreitung
Die Heimat der Flusspferde ist der afrikanische Kontinent südlich der
Sahara. Ausnahme sind der west- und zentralafrikanische Regenwald und
Südafrika. Als Lebensraum dient hauptsächlich das Wasser von Flüssen uns
Seen. Die Flusspferde bewohnen die Uferregionen an diesen Gewässern, in
denen sie sich tagsüber weitestgehend aufhalten.
Feinde
Erwachsene Tiere haben eigentlich keine natürlichen Feinde. Sie müssen
"nur" den Menschen fürchten. Jungtiere dagegen haben natürliche Feinde.
Hyänen, Löwen und Leoparden machen Jagd auf sie.
Lebensweise
Den Tag verbringen die Flusspferde meistens im Wasser, ihre Weidegänge
erledigen sie nachts. Diese Tiere bilden kleine bis große Gruppen von 10
bis 20 Tieren, mit unterschiedlicher Zusammensetzung, die auch häufig
wechselt. Es gibt auch Einzelgänger. Starke Bullen sind territorial und
besetzen Flüsse oder Seen. Bullen, die kein Territorium vorweisen
können, haben keine Chance sich fortzupflanzen. Die Herden leben entlang
von Flüssen und Seen in klar abgegrenzten Revieren. Paarungsbereite
Weibchen verlassen ihre Herden und begeben sich in das Revier eines
Bullen.
Die Bullen markieren ihre Reviere durch Verteilen ihres Kotes. Hierfür
suchen sie bestimmte Plätze auf und verteilen den Kot und auch Urin
durch heftiges Wedeln des Schwanzes. An diesen Plätzen entstehen dadurch
Dunghaufen, die bis zu 1 m hoch werden können und dabei einen
Durchmesser von bis zu 2 m erreichen könne.
Die riesigen Eckzähne der Flusspferde sind extrem gefährlich. Bei
Auseinandersetzungen untereinander können sie sich mit diesen Zähnen
tiefe Wunden zufügen. Für ihre Drohgebärde reißen die Tiere ihr Maul
weit auf und zeigen dabei ihre Eckzähne.
Ernährung
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Gras.
Fortpflanzung
Zur Paarungszeit gehen die Weibchen in die Reviere ihres ausgewählten Bullen und paaren sich mit ihnen im Wasser.
Nach einer Tragzeit von 8 Monaten bringt das Weibchen im Wasser ein
Junges mit einem Gewicht von etwa 50 kg zur Welt. Gleich nach der Geburt
nimmt die Mutter ihr Junges auf die breite Schnauze und hebt es an die
Wasseroberfläche, damit es dort Luft holen kann. Zum Säugen muss das
Junge dann wieder untertauchen, taucht aber nach spätestens einer Minute
wieder auf. Später wird das Junge dann auch an Land gesäugt, wobei sich
die Mutter dann auf die Seite legt. Mit etwa 6 bis 8 Monaten werden die
Jungen dann entwöhnt. Damit das Junge sich intensiv die Mutter
einprägt, verjagt das Weibchen alle anderen Flussferde energisch. Erst
wenn die Prägephase abgeschlossen ist schließt sich die Mutter mit dem
Jungen den anderen Flusspferden wieder an.
Die Weibchen werden mit etwa 4 Jahren geschlechtsreif, die Männchen
dagegen erst mit 6 Jahren. Allerdings gelten diese Angaben nur für
Tiere, die in Gefangenschaft leben. In freier Natur werden die Männchen
etwas später geschlechtsreif, oder besser gesagt, sie paaren sich erst
mit 20 Jahren oder später, da sie noch keine eigenen Territorien haben.
Verwandtschaft
Flusspferde gehören zur Familie der Flusspferde (Hippopotamidae)
dazu gehört auch die Gattung:
dazu gehört auch die Gattung:
- Zwergflusspferde (Hexaprotodon)
Systematik
Zur Gattung der Großflusspferde (Hippopotamus) gehört nur noch eine lebende Art, das Flusspferd.
Status
Leider ist der Bestand weiter abnehmend, in weiten Teilen seines
ursprünglichen Verbreitungsgebietes ist das Flusspferd ausgerottet oder
selten geworden. Daher gilt das Flusspferd momentan als potentiell
gefährdet. In Schutzgebieten ist der Bestand noch einigermaßen hoch. Der
Bestand wird auf etwa 135.000 Tiere geschätzt.
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